Hospizarbeit leistet wertvolle Unterstützung und Begleitung für Sterbende und ihre Angehörigen. Sie hilft sterbenden Menschen, ihr Leben bis zuletzt nach ihren Wünschen zu gestalten und eine möglichst hohe Lebensqualität, Selbstständigkeit und Würde zu behalten. Sie unterstützt auch die Angehörigen und bietet ihnen Beistand und Entlastung, auf die sie dringend angewiesen sind. Diesen Aufgaben widmet sich die Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V. nun seit 20 Jahren mit großem Einsatz.
Vom 5. bis 7. Oktober 2011 beging daher die Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V. ihr 20-jähriges Jubiläum. Am Mittwochmorgen kamen zahlreiche Freunde, Kollegen und Partner zum ökumenischen Festgottesdienst in Friedenskirche Hamborn zusammen um Dank zu sagen – Dank zu sagen für die vielen vertrauensvollen Begleitungen sterbender Menschen und ihrer Angehörigen, Dank zu sagen aber auch für all das ihnen entgegengebrachte Vertrauen, für die Unterstützung durch Ehrenamtliche und viele Mitglieder, für die gute Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Einrichtungen.
Weitere Feierlichkeiten folgten später im Gemeindesaal der Kirche. Nach Begrüßung und stimmungsvoller Musik wurden zunächst die Ehrenamtlichen begrüßt und besonders bedacht, die bereits seit mehr als zehn Jahren und teilweise sogar die gesamten 20 Jahre ehrenamtlich für die Hospizbewegung im Einsatz sind. Ein gemeinsames Beisammensein bei einem Umtrunk und Möglichkeit zu ausführlichen Gesprächen und Begegnungen rundete dieses Treffen ab, bevor seitens die Sozialpsychologin Buchautorin und Trauerfachfrau Chris Paul sowie vom Psychiater Prof. Klaus Dörner spezielle Fachvorträge gehalten wurden.
Ein weiterer Höhepunkt der Festtage war das Theaterstück „Oskar und die Dame in Rosa“ am Donnerstagabend. Die Geschichte aus Eric-Emmanuel Schmitts Buch ist ergreifend, und geht einem nicht mehr aus dem Kopf. Sie erzählt vom Tod: Oskar ist zehn Jahre alt, hat Leukämie und nicht mehr lange zu leben, aber keiner, weder die Eltern noch der Arzt, sagen ihm die Wahrheit. Im Krankenhaus begegnet ihm eine ehrenamtliche Dame – „Oma Rosa“, wie Oskar sie nennt. Sie besucht ihn täglich, hört ihm zu und erzählt ihm von der Möglichkeit, dass man an jedem Lebenstag zehn Lebensjahre durchleben kann. Auf diese Sichtweise lässt Oskar sich ein und er erlebt in seinen letzten zwölf Lebenstagen nacheinander die Pubertät, er verliebt sich, heiratet und er wird alt. Seine Erlebnisse hält er als Briefe an Gott fest. Während Crischa Ohler den Jungen Oskar dargestellte, spielte Sjef van der Linden alle anderen Rollen also die Oma Rosa, den Arzt, die Eltern und Mitpatienten. Dabei wurde die Lesung der Briefe zu einem Theaterstück aus gespielten Dialogen. Beide Schauspieler vom Theater mini-art zogen die Zuschauer vom ersten Moment an in den Bann. Das Vielschichtige der Geschichte, alles Traurige, aber auch das Humorvollkomische und alles Weise der Geschichte von Oskar und der Dame in Rosa wurde von den beiden Darstellern des Mini-ArtTheaters in einer einfühlsamen Mischung überbracht.
Am Freitag waren dann die Türen in der Abtei für alle Interessenten und Freunde der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V. für ein Benefizkonzert geöffnet. Zum Festabschluss spielte hier Peter Bartetzki auf der Abteiorgel franko angloamerikanische Orgelmusik und der Erlös kam der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V. zu Gute. Eine gute Entscheidung, denn die Arbeit der Hospizbewegung bedarf auch weiterhin viel Engagement und jeder Form der Unterstützung.