28. Hamborner Hospizgespräch – ein spannender gelungener Abend

„Organspende – richtig – wichtig – lebenswichtig?!“

Das neue Transplantationsgesetz hat zur Folge, dass alle Krankenkassen ihre Mitglieder über Organspende informieren müssen. Doch manchen Menschen machen die Themen Organspende und Organtransplantation Angst – oder zumindest besteht bei vielen eine nachvollziehbare Unsicherheit oder Skepsis. Hier wollte die Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V.  ansetzen und die Organspende zum Schwerpunktthema machen beim 28. Hamborner Hospizgespräch.  

Die Hamborner Hospizgespräche der Hospizbewegung bieten seit vielen Jahren ein Forum schwierige Themen rund um das Abschiednehmen, den Tod, das Sterben und die Trauer in den Blick zu nehmen, und bei Referat und Diskussionen neue Gedanken und Einblicke zu erhalten. Organspende ist solch ein schwieriges Thema. Aus diesem Grund wurde zum jetzigen Hamborner Hospizgespräch Heiner Smit von der Deutschen Stiftung Organtransplantation eingeladen. Heiner Smit, selbst ehemaliger Koordinator von Organspenden und Organtransplantationen, hat sich in seinem eigenen beruflichen Leben vielfältigen Fragen rund um die Organspenden stellen müssen.  

„Ich bin hier, um mit Ihnen den schwierigen Weg zu gehen, denn die Frage der Organspende ist schwieriger als die Frage nach Transplantation.“ so begann Heiner Smit das Hospizgespräch der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V.. Obwohl es aus medizinischer Sicht jährlich etwa 4000 potentielle Organspender in Deutschland gibt, stehen nur 30 % von Ihnen zu Organspende bereit – eine schwierige Situation, denn etwa 12000 Menschen warten auf ein Spenderorgan. Beeindruckend waren Smits detaillierte Erläuterungen, mit welchen aufwendig Prüfungen durch zwei unabhängige Ärzte bei potentiellen Spendern der Hirntod festgestellt wird. Gleichzeitig zeigte er auf, wie die Koordinatoren der Deutschen Stiftung Organtransplantation alle Beteiligten durch die Fragen und Schwierigkeiten der Zeit rund um Spende und Transplantation führen. So werden Angehörige nicht allein gelassen und können sich in Ruhe verabschieden, denn so Smit „Privatsphäre und Zeit für Abschied sind nötig, Angehörige müssen das Gefühl haben den Verstorbenen in gute Hände zu geben“. Smit verbarg nicht, dass die Medienberichte der vergangenen Zeit Misstrauen in die Bereitschaft zur Organspende geschürt haben, er sagte aber auch „wenn man direkt betroffen ist, hat man einen anderen Bezug und denkt über die Dinge anders.“ Nach Smits Vortrag blieb genügend Raum die vielen Fragen des Publikums zu beantworten. So folgte eine rege Diskussion und das Hospizgespräch dauerte weit länger, als ursprünglich angesetzt. Als sie sich bei Herrn Smit im Namen der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V. bedankte fasste es Geschäftsführerin Andrea Braun-Falco so zusammen, „keine leichte Kost für abends, aber ein sehr spannender Abend, der viele Fragen beantwortete und wirklich bei der Entscheidung zur Organspende helfen konnte.“