25 Jahre Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V.

Zwei gelungene Veranstaltungen anlässlich des Jubiläums der Hospizbewegung: Hamborner Hospizgespräch und Benefizkonzert.

Vor 25 Jahren machten sich Bürger, unter ihnen der langjährige Vorsitzende Josef Schmitz, in Duisburg-Hamborn als Pioniere auf den Weg, das ins Abseits der Gesellschaft gerückte Sterben wieder in den Blick zu nehmen und so gründeten die den Verein Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V.. Ihr Ziel war es, Sterben lebenswert zu gestalten, hin zu einem individuellen lebenswerten begleiteten Prozess mit zwischenmenschlichem Umgang, eingebettet in den jeweiligen individuellen Lebenskontext des Sterbenden. Die Sterbebegleitung durch ehrenamtliche Mitarbeiter/innen, wie sie seitdem in Duisburg geschieht, ist ein Kernstück des bürgerschaftlichen Engagements dieser Hospizbewegung Duisburg-Hamborn. Es geht ihnen um Begleitung schwersterkrankter sterbender Menschen und ihrer Angehörigen zu Hause, um ein Leben möglichst bis zuletzt im gewohnten Umfeld zu ermöglichen und auch die hinterbliebenen Angehörigen in ihrer Trauer nicht alleine zu lassen.

Eine weitere Ebene, fast ebenso wichtig wie die Begleitung, ist die Öffentlichkeitsarbeit. Gerade über Themen wie Sterben, Tod und Trauer wird heute immer noch mit Unsicherheit und Scham gesprochen oder es wird sogar darüber geschwiegen. Um also durchzusetzen, dass ein offenerer Umgang mit Sterben Tod und Trauer erfolgen kann, bedarf es einer Änderung des Denkens und des Bewusstsein in unserer Gesellschaft.

Ein offenerer Umgang kann nur durch Gespräche entstehen, durch Gespräche über die Themen, die in der Gesellschaft tabuisiert sind. Die Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V. holt daher ebenfalls seit vielen Jahren solche Themen durch ihre Hamborner Hospizgespräche in die Öffentlichkeit. Anlässlich des Jubiläums lag es so für die Hospizbewegung nahe, zu zwei öffentlichen Veranstaltungen einzuladen: einem Hamborner Hospizgespräch und einem Benefizkonzert.

Die 150 Gäste im vollbesetzten Gemeindesaal erkannten dann am Dienstag den 4. Oktober 2016 beim Hamborner Hospizgespräch sehr schnell, dass der Humor wie ein Geschwister bei der Trauer liegt, und somit auf jeden Fall auch zur Sterbebegleitung gehört. Etwas Distanz zum Thema, Kontakt zum Menschen waren z.B. Punkte, die der Pantomime Christoph Gilsbach in seinem Vortrag aufzeigte, die bewirken, dass selbst sehr ernsthaften Situationen humoristische Aspekte innewohnen. Und mit der roten Nase der Clowns, war am Ende im gesamten Publikum Freude und Humor zu vernehmen. Der Vorsitzende Gerhard Kölven lud alle Gäste zum anschließenden Sektempfang ein – die Gäste, Ehrenamtliche, Freunde, Nachbarn, Interessierte und Kooperationspartner verweilten noch geraume Zeit, ließen das Thema nachwirken und nutzten den Raum für Begegnung.

Einen außergewöhnlichen Konzertabend (siehe Fotodatei unten) erlebten am Mittwoch den 5.Oktober 2016 auch die Besucher des Jubiläumsbenefizkonzertes der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V. in der gut besetzten Friedenskirche Hamborn. Oberbürgermeister Sören Link hatte zunächst in seiner Ansprache die Verdienste der bürgerschaftlich engagierten Hospizbewegung gewürdigt und sich im Namen der Stadt aber auch ganz persönlich für diese wichtige Arbeit in Duisburg bedankt.

Mit der Sopranistin Evelyn Ziegler, die eine wunderbare Stimme darbot, einem virtuosen Akkordeonisten Silvester Pece und dem starken ThyssenKruppChor präsentierte daher in der Friedenskirche Hamborn Peter Stockschläder – selbst am Klavier – ein Programm, das das Publikum begeisterte. Er hatte sich zuvor, obwohl er sehr kurzfristig für eine erkrankte Kantorin eingesprungen war, intensiv mit der Chronik der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V. beschäftigt und entlang des Fadens dieser Geschichte der Hospizbewegung sein Programm aufgereiht. Beginnend mit einem von Silvester Pece gespielten kleinen Gespräch (Rameau: L`Entretien des Muses) zeigte Stockschläder die erste Gesprächssitzung der Gründerväter der Hospizbewegung auf und schlug einen großen Bogen bis zu von Evelyn Zieglers gesungenem Lied „Niemals geht man so ganz“ von Trude Herr. Gleichzeitig bezog Stockschläder die Besucher mit ein im gemeinsamen Gesang „von guten Mächten wunderbar geborgen“ zu sein. Gespräche, Dasein, Sterben, Tod, Trauer, Abschied und Gehalten sein – alles Themen in der Arbeit, in der Begleitung der MitarbeiterInnen der Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V., die in seinem Repertoire aufgenommen waren. Das Konzert begeisterte nicht nur die sehr zahlreichen Gäste, es berührte sie tief. So dankte am Ende die stellvertretende Vorsitzende der Hospizbewegung Barbara Kuhler für dieses bewegende Konzert begleitet von Standing Ovations.

Für die Hospizbewegung Duisburg-Hamborn e.V. war es eine große Freude, dass sich die drei Solisten ebenso wie der ThyssenKruppChor unentgeltlich bei diesem Benefizkonzert engagierten und dass die zahlreiche Besucher der Einladung gefolgt waren. Zahlreiche Besucher die, wie Stockschläder sagte, zeigten „wie sehr die Arbeit der Hospizbewegung wert geschätzt wird“ und wie schön es ist, dass so viel Menschen diese Arbeit unterstützen.